Das viel-Ruhm-wenig-Arbeit-Brot

„Och, Anja, hör‘ doch auf, kennen wir schon…“ werden die einen sagen. Mit leicht verdrehten Augen, weil sie das schon vor Jahren in den einschlägigen Blogs gelesen, ausprobiert und optimiert haben.

Die anderen hingegen werden dieses Brot direkt morgen mit Leichtigkeit backen und GANZ groß rauskommen damit. Vor allem, wenn sie wie ich nicht so gerne Teig kneten, aber trotzdem den unglaublichen Luxus dieses knusprigen, wohl duftenden, extrem leckeren Brotes geniessen wollen. Das Rezept habe ich bei Anke Gröner gefunden und es lässt sich prima variieren – je nachdem, was sich so im Vorrat findet.
Bei der Gelegenheit möchte ich einmal feststellen, wie sehr ein selbst gebackenes Brot geschätzt wird. Schließlich gibt es doch an jeder Ecke eine Bäckerei. Wer dann aber abends das Super-Brot auf dem Tisch stehen hat, eine Scheibe mit ein bisschen Meersalzbutter oder Frischkäse bestreicht und genießt, der weiß, was Brot wirklich sein kann.

Das Rezept

400 g Mehl 
(ich verwende gerne etwa 250 g Bio-Weizenmehl und 150 g frisch gemahlenes Vollkornweizenmehl)
320 ml Wasser
1 1/2 TL Salz
1/2 TL Trockenhefe

50 g Sesam (optional)


Zutaten in einer Schüssel ganz kurz verrühren, bis kein trockenes Mehl mehr zu sehen ist. Wirklich einfach gar nicht kneten. Die Schüssel gut abdecken (Deckel oder Folie), einfach irgendwo hinstellen und etwa einen Tag vergessen. 
Nach ungefähr 20 Stunden den Teig, der mittlerweile viele Bläschen werfen sollte, auf eine gut bemehlte Arbeitsfläche geben. Den Backofen auf 240° C vorheizen und einen ofenfesten Topf (der einen passenden, ebenfalls ofenfesten Deckel besitzt) direkt mit erhitzen. 
Den Teig jetzt 3- bis 4-mal falten/übereinanderschlagen. Wieder wirklich gar nicht kneten. Eine gleichmäßige Kugel daraus formen und dann in den aufgeheizten Topf geben (Vorsicht, nicht die Finger verbrennen). Auf diese Weise entsteht unten direkt eine geschlossenen Kruste und das fertige Brot lässt sich später perfekt aus dem Topf lösen. Alles andere ist nämlich schlimm.
Das Brot 30 Minuten mit Deckel und danach 20 Minuten ohne Deckel backen, mindestens eine halbe Stunde abkühlen lassen und dann komplett vertilgen…
Statt Sesam lassen sich auch Kräuter oder Haferflocken oder, oder… verwenden. Da kann man dann auch ruhig mal ein bisschen experimentieren.